Klein, gemein, orange – D-Snap von Panasonic

Sie ist klein, sie ist leicht und sie ist orange. Vor allen Dingen aber ist die Panasonic D-Snap SV-AS10 mittlerweile zwanzig Jahre alt und seit 16 Jahren nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich. Wir haben bereits hier über die Kamera, die 2003 als einer der kleinsten Digitalkameras überhaupt galt, geschrieben und sie jetzt noch einmal einem längeren „Test“ unterzogen.

Bei einem Mehrtagestrip nach Berlin wollten wir herausfinden: Kann man mit dem kleinen Ding noch arbeiten? Beziehungsweise: Konnte man es überhaupt jemals?

Inhalt

Technik

Die Frage, ob mit dieser Kamera überhaupt jemals vernünftiges Arbeiten oder auch nur Fotografieren möglich war, ist berechtigt, und das aus einem einfachen Grund: Mit Abmessungen von ca. 5 auf 1 auf 10 cm und einem Gewicht von 57 Gramm ist die D-Snap nicht nur winzig (und halb so groß wie ein aktuelles Smartphone), sondern auch so leicht, dass es kaum möglich ist, die Kamera mit nur einer Hand ruhig zu halten. Der 2-Megapixel-Sensor ohne Autofokus tut ein übriges dazu, dass man ohne Übung kaum in der Lage ist, Bilder zu produzieren, die auch nur einigermaßen scharf sind. 

Überprüfen könnte man das – theoretisch – auf dem Display der Kamera, immerhin ein LCD-Display mit knapp 80.000 Bildpunkten. Das ist – ebenso wie der grauenvolle digitale Zoom – nice to have, aber nicht sehr nützlich. Auch für Nichtbrillenträger bringt das Display wenig; die wirkliche Qualität der Bilder erkennt man erst am Rechner. Und da erlebt man dann ziemliche Überraschungen.

Bildqualität

Und zwar positive wie negative, Zunächst: Um ein halbwegs scharfes Bild mit dem Winzling zu bekommen, sollte man unbedingt beide Hände einsetzen, und auch dann ist man nicht davor gefeit, die Aufnahme noch beim Auslösen zu verreissen. Tatsächlich aber steigt auf diese Weise die Ausbeute nutzbarer Bilder. Allerdings: Scharf im Sinne moderner Digitalkameras ist das Ergebnis nie.

Die Linse entspricht einem 35mm-Kleinbild, die Blende ist auf F4 festgelegt. Die Belichtungszeit reicht immerhin von 1/2000s bis 2s, was angesichts der Größe der Kamera erstaunlich ist.

In höchster Qualität wirft die Kamera Bilder in einer Größe von 1.200×1.600 im JPG-Format aus, was eine umfangreiche Nachbearbeitung in Lightroom verbietet, dafür bräuchte es eine RAW-Datei. Ein bißchen aber geht immer.

Um das ganze stilecht umzusetzen, haben wir die Bilder auf einem MacBook Air 11 Zoll von 2015 bearbeitet; zum Einsatz kam Lightroom 5. Beides ist, ebenso wie die Kamera, aus der Zeit gefallen – und immer noch gut nutzbar. 

Die Ergebnisse

Preise und Verfügbarkeit

Im Frühjahr 2023 wurde bei eBay-Kleinanzeigen exakt ein Exemplar für den optimistischen Preis von 129,- Euro angeboten, Nachfolgemodelle sind noch deutlich teuer. Ob dies mit dem angeblichen Trend zu „alten“ Digitalkameras zu tun, ist schwer zu beurteilen; mehr als 50,- sollte einem das Experiment mit der D-Snap nicht wert sein. Der Akku ist bei Geräten dieses Alters immer ein Schwachpunkt. Für die D-Snap gibt es After-market-Akkus für wenige Euro, so dass ein altes Gerät aus diesem Grund jedenfalls nicht ausrangiert werden muss.

Im Übrigen war die SV-AS 10 Teil einer mehrfach mit Designpreisen ausgezeichneten Produktfamilie, zu der auch eine Videokamera mit klappbarem Display gehörte.

D-Snap von Panasonic: Fazit

Braucht man im Jahr 2023 die D-Snap von Panasonic noch? Als Spielzeug geht sowas immer, aber das gilt ja für fast alles. Aber als Arbeitsinstrument?

Warum nicht. Wenn man den etwas antiquierten Look „out of cam“ möchte, auf jeden Fall. Mit etwas Lightroom-Nachbearbeitung kann die D-Snap dann die Bildästethik liefern, die man für ein bestimmtes Projekt möglicherweise braucht. Und wenn man das weiß, kann man damit sogar für Magazine fotografieren. Fürs Netz sowieso. 

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