Aufkleber, Verpackungen, Flyer – über analoge Sichtbarkeit

Alle wollen online, und wir reden über Aufkleber? Es ist ja auch ein Kreuz. Den ganzen Tag starren wir auf Google und versuchen, über SEO-Maßnahmen die eigenen digitale Sichtbarkeit zu steigern. Denn das, so haben wir in den letzten Jahren gelernt, ist die Währung der Moderne. Egal, welche Plattform, Hauptsache dabei, Hauptsache drauf. Wenn wir allerdings ehrlich sind, scheitern selbst große Unternehmen an der Pflege ihrer digitalen Omnipräsenz ebenso wie Start-Ups. Von den KMUs („Kleine und mittelständische Unternehmen“) ganz zu schweigen. Die haben in den seltensten Fällen genug Manpower, um Online-Kanäle zu rocken – bzw. sind entweder nicht bereit oder nicht in der Lage, hier finanzielle Ressourcen zu investieren.

Ganz abgesehen von der Frage, die eigentliche zu allererste beantwortet werden müsste: Braucht es das für das jeweilige Geschäftsmodell wirklich? Oder sorgt ein gut platzierter Aufkleber möglicherweise für mehr Sichtbarkeit an der richtigen Stelle? Eine Frage, die Google ironischerweise selbst beantwortet, wenn die Firma in jedem Brief einen Aufkleber mitschickt… 

Inhalt

Aufkleber, Flyer, usw. - braucht es das wirklich?

Es mag merkwürdig erscheinen: Warum brechen wir als Agentur mit einem Online-Schwerpunkt eine Lanze für analoge Werbemedien, ansteht unsere Fähigkeiten als SEO-Superstars in den Himmel zu loben? Erstens: Das sind wir nicht (und haben es auch nie behauptet).

Zweitens. Wir halten das Neugeschäft, das als KMU über Funnels, Facebook- und Google-Ads generiert wird, für bestenfalls überschaubar (eine Ausnahme sind hier wirkliche Special Interestanbieter). Das gilt insbesondere für Angebote, die beratungsintensiv sind, von personaler Kommunikation leben und nicht beliebig digitalisierbar oder skalierbar sind. Ja, die Clickraten gehen hoch, so lange die Anzeige läuft. Der Traffic – und damit auch das potentielle Neugeschäft – bricht in dem Augenblick zusammen, in dem die Kampagne ausläuft. Ein Schelm, wer hier an generierte Abhängigkeit der Plattformen denkt.

Der alte Satz „Wer schreibt, der bleibt“, einst als Abgrenzung der Zeitungsjournalisten gegenüber den Kollegen von Funk und Fernsehen genutzt, bleibt gültig: Ein Google-Ranking, erzeugt durch Ad-Words und abhängig von einem undurchschaubaren Algorithmus, ist schneller verschwunden, als der Drucker „Zwiebelfisch“ sagen kann. Und auch Apple hat dies verstanden – der Eintrag des eigenen Unternehmens ohne Schaufenster oder zumindest Klingelschild ist, wenn überhaupt, mit großem Aufwand möglich.

Wohin also mit dem Budget, wenn es darum geht, einen nachhaltigen Eindruck zu machen (und die Betonung liegt auf bleibend). Der gute alte Kugelschreiber ist als Werbeartikel mittlerweile verpönt, und das gilt auch für viele andere Streuartikel, die früher nur in hohen Stückzahlen und entsprechendem Budgeteinsatz produziert und unters Volk gebracht werden konnte. Print on demand hat hier schon lange neue Perspektiven eröffnet, und die Betreiber entsprechender Plattformen haben so ziemlich jeden Werbeartikel im Programm, den es früher eben nur beim „Schneider“ gab.

Praxisbeispiel 1: Aufkleber

Wenn Richard Stanton Avery wüsste, was aus seiner Idee geworden ist. Der Erfinder aus Oklahoma gilt als Vater der Selbstkleber. Also: Aufkleber – ernsthaft? Ist das nicht ein bißchen lame? Nein, ist es nicht, insbesondere dann nicht, wenn die Aufkleber eine entsprechende Qualität haben. Wir haben gute Erfahrungen mit den Produkten von Sticker Mule gemacht – ein Zufallsfund auf einem sozialen Netzwerk (womit wir uns übrigens nicht widersprechen. Stichwort: Digitalisier- und Skalierbarkeit). Neben einer hohen Druckqualität überzeugt vor allen Dingen das Material, das auch noch nach mehreren tausend Kilometer im oberfränkischen Winter aussieht wie neu. 

Dass sich mit derartigen Aufklebern auch Produkte branden lassen, versteht sich von selbst. Und in diesem Fall sieht es auch nicht billig aus. Da haben wir mit anderen Produkten leider ganz anderer Erfahrungen gemacht. Und tatsächlich sind wir der Überzeugung, dass auf lange Sicht (sic!) die Sichtbarkeit eines Unternehmens auf diesem Wege bleibender gelingt als mit einer Online-Kampagne. Vom Budget einmal ganz abgesehen. Praxistip: Wenn Sie eine Rechnung per Port verschicken, packen Sie einen Aufkleber mit rein. Selbst wenn der am Kleiderschrank der Kinder des Kunden landet – Präsenz ist Präsenz. Und günstiger und dauerhafter geht es kaum.

Praxisbeispiel 2: Verpackungen

Noch nicht so bekannt, aber in Anwendbarkeit, Preis und Qualität auf jeden Fall mitzudenken sind Plattformen wie pack.ly. Hier hat der Kunde die Möglichkeit, sich die Verpackung seiner Produkte auf den Leib bzw. den Inhalt schneidern zu lassen. Neben unterschiedlichen Verpackungsmaßen kann man die Kartonage ebenso wählen wie die Falzart. Gestaltet werden die Verpackungen über ein Online-Portal, ähnliche dem vieler anderer Anbieter, ein Freigabe- und Kontrollprozess ist im Preis enthalten und muss – anders als bei großen Druckportalen – nicht extra bezahlt werden. Die Liefergeschwindigkeit beträgt auch bei kleiner Stückzahl wenige Tage, und der Preis ist insofern attraktiv, als dass ein Päckchen tatsächlich günstiger ist als das entsprechende Standardprodukt der Deutschen Post bzw. DHL, die zudem noch mühsam gebrandet werden müssten. 

Und ein weiterer Vorteil muss hier genannt werden: Bei entsprechender Planung kann das Maß der Packung fast auf den Millimeter genau de,m INhalt angepasst werden. Wer sich hier schlau anstellt, spart am Ende also sogar noch Porto. Gewiss – nicht unbedingt ein Produkt zur Neukundengewinnung, zur Kundenpflege aber allemal. 

Praxisbeispiel 3: Think local

Das Loblied der Druckerei nebenan haben wir ja schon einmal gesungen. Noch eine Strophe gefällig? Gerne: Wenn es um die Auswahl von Werbegeschenken geht, wählen wir nicht den leichten, sondern den lokalen Weg. Als Anbieter aus Hof heißt das: Wir verschenken „Hofer Allerlei“ (Gewürzmischung) oder auch ein „Heizkraftwerk“ (würzige Soße eines Anbieters aus der Nachbarschaft. Und ja, stets in sehr kleiner Auflage und trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – gut zu branden. Mit anderen Worten: Schauen Sie sich um. Es gibt immer einen besseren Weg als den nächsten Online-Shop.

Auch Geschenke helfen beim Branding.

Kommunikative Konsistenz

Das ist nun ein schlimmes Wort, und meint in erster Linie: Sehen Sie zu, dass Sie Ihr CD („Corporate Design“) auf Kette kriegen. Egal, was passiert, ob digital oder analog: Logo, Hausschrift und Hausfarben sind dazu da, die Marke zu identifizieren und zu stärken. Unabhängig vom Medium. Aber von Anfang an sollte eine analoge Umsetzung ebenso bedacht werden wie eine digitale, hier haben wir den Prozess geschildert. Und ja – nicht immer hat man alle Anwendungsfälle bei der Entwicklung eines CDs im Blick. Dann braucht es eine clevere Adaption. Ob das immer das Logo ist, das Grundlage einer Verpackung ist, sei dahin gestellt. Wir sind uns sicher: Zum nächsten Weihnachtsfest fällt uns etwas anderes ein. Und das in erster Linie analog. 

Das Logo der Blauen Maschine
Die Blaue Maschine, Hof

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